Wer nicht will, findet Gründe. Wer will, findet Wege.

Besser Streiten – 11 Lösungsstrategien für Konflikte mit Kindern

05-2020 | Kommunikation, Familie, Jugendliche, Kinder

Richtiges Streiten will gelernt sein, damit die Beziehung nicht darunter leidet. Um Streit und Konflikte in der Familie souverän zu lösen, findest du hier wertvolles Hintergrundwissen und elf konkrete Tipps, die dir helfen Ruhe zu bewahren und bei Streitigkeiten gelassen zu bleiben.

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Bild: Susanne Jutzeler auf Pixabay

„Mama, schrei doch nicht, du bist eine Zicke!“- Streit in der Familie

Neulich war es echt anstrengend! Mein Mann war arbeiten und ich war alleine mit den drei Jungs. Ich hatte mir vorgenommen, „noch schnell“ einen Blogbeitrag über positive Gefühle fertigzustellen und die Zeit saß mir im Nacken.

Daran saß ich also und war voll im positiven Gedanken-Flow.

Doch dann kam das Leben dazwischen und zwar mit voller Wucht!

Auf einen Schlag war erst mal nichts mehr positiv!

Mein Sohn ist komplett ausgerastet!

Eine Bemerkung von mir mit zugegebenermaßen leicht genervtem Unterton reichte aus, um ihn zum Explodieren zu bringen. Er brüllte laut „ja sorryyyyy!“, rannte davon, schlug die Türe hinter sich zu und stapfte nach draußen.

Am allerliebsten hätte ich ihm hinterher gebrüllt: „Du bist sowas von unzuverlässig und faul! Das war ja so klar, dass das nicht klappen würde mit der Käfigreinigung! Wenn das die nächsten Wochen nicht reibungslos klappt, dann kommen deine Wellensittiche halt weg!“ Und ich hätte mich mit diesem Satz völlig im Recht gefühlt.

Ich schaffte es, mich zu beherrschen.

Dennoch nahm die Sache keinen guten Verlauf.

In einem vermeintlich unbeobachteten Moment streckte mir mein Sohn die Zunge raus. Als ich das sah, brüllte ich: „Du kommst jetzt sofort hier her!“ – Er brüllte zurück: „Du verstehst mich ja sowieso nicht!“

Ich spürte meinen Puls schneller werden und meine Gefühle kämpften mit meinen Gedanken.

Ich schrie: „WAS verstehe ich nicht?“

Er: „Lass mich!“

Der Vorwurf, ich würde ihn nicht verstehen, triggerte mich total an! Der Kriegsschauplatz war eröffnet und das Streit-Ping-Pong konnte beginnen. Die Fanfaren hatten zu blasen begonnen …

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Ich hielt ihn fest, schaute ihn an und forderte ihn auf mir zu erklären, „was“ ich nicht verstünde.

Stille.

Atmen.

Eisige Blicke.

Ruhe bewahren

Mir war klar, dass dies der Schlüsselmoment war, den ich nicht verpatzen durfte. Es war unwichtig, dass ich vorher geschrien hatte, doch in diesem Moment, in dem mir innerlich die Galle hochkochte und meine Hand schon zuckte, musste ich ruhig bleiben. Ich durfte auf keinen Fall etwas Falsches sagen, was später unsere Beziehung dauerhaft belasten würde.

Jedes gesagte Wort kann nicht mehr zurück genommen werden und jede Handlung nicht mehr ungeschehen gemacht werden.

Ich bin dankbar, dass ich seine Handgelenke mit meinen Händen umklammert habe. Diesbezüglich konnte also nichts mehr schief gehen.

Atmen.

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Erneut forderte ich ihn auf, mir zu sagen, was ich nicht verstünde.

Wieder Stille.

Wir waren uns ganz nah, denn ich hatte mich zu ihm gekniet und hielt ihn fest. Seine stahlblauen Augen schleuderten nur so mit Blitzen nach mir. In seinen Gedanken kamen gerade bestimmt sämtliche Ninja-Kräfte zum Einsatz, die mich verbrennen, zu Eis erstarren lassen oder in Luft auflösen sollten.

Atmen. 10-9-8-7-6-5-4-3-2-1.

Ich ließ ihn los, drehte mich um und ging.

Pause.

Zwar hatten wir noch keine Lösung gefunden oder gar Frieden geschlossen, dennoch war ich einigermaßen zufrieden mit mir, weil ich nichts gesagt hatte, was ich bereute.

Leider sollte es dieses Mal nicht ganz so leicht weiter gehen.

Als ich hochgehen wollte, wartete die nächste Provokation auf mich.
Auf der Treppe lag dieser Zettel und zeigte die dickere schwarze Schrift:

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Das „sorry“ sagt er immer mit einem sehr langgezogenen -i und einem besonders pubertären und provozierenden Unterton – genauso klang es in meinen Ohren!

Schnappatmung! Erst streckte er mir die Zunge raus und dann sowas! Wie kann der Kerl nur so respektlos sein?! Dieses kleine goldige Baby, das ich vor 10 Jahren in den Armen gehalten hatte, war zum unverschämten Provokateur mutiert!

Ich musste hier raus, um alle Beteiligten vor einer Eruption zu bewahren, die der des Vesuvs gleich gekommen wäre.

Als ich drei Stunden später wieder nach Hause kam, fand ich die korrigierte Version des Zettels vor. Immerhin. Eine persönliche Entschuldigung hätte ich mir gewünscht. Ein reumütiges der-Mama-in-den-Arm-gekrochen-kommen. Egal, ich würde mich auf ihn zu bewegen, denn ich wollte Frieden.

In der Zwischenzeit hatte ich genug Ruhe gehabt, um zu reflektieren, was da eigentlich geschehen war. Vordergründig war der Streit aufgrund des nicht gereinigten Vogelkäfigs nebst ausstehender Zimmerreinigung – entgegen seines Versprechens – entstanden. Doch worum ging es eigentlich wirklich?

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Konflikte mit Kindern lösen

Streitgespräche tragen nie konstruktiv zur Klärung bei. Jeder versucht, seinen eigenen unguten Emotionen Luft zu verschaffen, indem er dem anderen die Schuld in die Schuhe schiebt.

Doch manchmal tut es einfach gut Dampf abzulassen.

Für einen kurzen Moment genoss ich es, meinen angestauten Frust rauszubrüllen. Schreien stärkt ja bekanntlich die Lungen und ich bin mit meinem Ausdauersportprogramm eh hinterher!

Manchmal frage ich mich, wie das die ganzen gewaltfreien Kommunikationsexperten hinkriegen. Schreien die wirklich nie? Ich schreie manchmal. Selten und nicht gerne, aber ich finde, es gehört auch irgendwie dazu. Und obwohl Schreien keine Lösung bringt, ist es trotzdem ein probates Mittel, unseren Kindern zu zeigen, dass Gefühle dazu gehören und jeder an sich arbeiten muss, adäquat damit umzugehen. Außerdem müssen die negativen Gefühle doch irgendwo hin!

Diese Meinung vertreten übrigens viele Psychologen der „neuen Schule“. Sie bewerten Streit als normalen und wichtigen Teil des Alltags. Schließlich müssen nicht nur Eltern und Kinder, sondern auch Mitschüler, Nachbarn, Kollegen und Partner Konflikte austragen. So zu tun, als gäbe es keine Konflikte, indem wir sie unterdrücken, ist auf Dauer nicht gesund.
In jedem menschlichen Miteinander muss es möglich sein, dem anderen zu signalisieren, wenn man gekränkt ist – es sollte nur nicht auf verletzende Art und Weise sein.

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Bild: PublicDomainPictures auf Pixabay

Trotzdem: Gutes Streiten will gelernt sein

Das eine Lager der Streitexperten vertritt die „gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall Rosenberg. Bei dieser Kommunikationsmethode werden Ich-Botschaften auf der Sachebene gesendet. Hier wird nicht geschrien.

Das klingt in der Theorie sehr gut, denn statt des Satzes: „Oh Mann, es war ja so klar, dass du den Vogelkäfig nicht regelmäßig sauber machen würdest, so faul wie du bist!“ würde der gewaltfreie Kommunikationsexperte sagen: „Es kränkt mich, dass du unsere Abmachung nicht einhältst.“ – und das in einem ganz ruhigen und sachlichen Tonfall.

Das andere Lager, nämlich die Verfechter des autoritären Erziehungsstils, würden hingegen sagen: „Jawohl, richtig so! Der Kerl hat sich nicht an die Abmachung gehalten und dann muss er die Konsequenzen zu spüren bekommen. Geht ja nicht, dass uns unsere Kinder auf der Nase rumtanzen, wo kommen wir denn da hin!“

Ich favorisiere den Mittelweg. Nicht, weil er keine Farbe bekennt, sondern, weil er nicht idealisiert und nicht dogmatisch ist, sondern bedürfnisorientiert – bedürfnisorientiert nicht nur im Hinblick auf den Empfänger (also der, der nicht angeschrien werden soll), sondern auch auf den Sender (der auch mal Dampf ablassen dürfen muss!).

Das heißt also, dass es OK ist zu schreien? Die Antwort ist ein klares „Njain“.

Wie schlimm ist es, sein Kind anzuschreien?

Schreien, die mit Beleidigungen und Beschimpfungen einhergehen bedeuten psychische Schläge für das Kind. Das hatten amerikanische Forscher der University of Pittsburgh in einer Studie untersucht. Wenn Kinder immer wieder von ihren Eltern angebrüllt, herabgesetzt oder beleidigt werden, ist das emotionaler Missbrauch. Sie verhalten sich auffällig und neigen im späteren Leben häufig zu Depressionen und diversen anderen psychischen Problemen. Es können ähnliche Schäden zurück bleiben wie bei körperlichem Missbrauch.

Häufig entsteht aus diesem Verhalten ein Teufelskreis. Ungewünschtes Verhalten von Kindern verleitet manche Eltern dazu, hart verbal zu strafen. Aber diese Disziplinierung kann Heranwachsende dazu bringen, dieselben problematischen Verhaltensweisen zu übernehmen.

Dennoch sind wir keine schlechten Eltern, wenn wir mal brüllen. Ob das Schreien Schaden anrichtet, liegt nicht so sehr daran, dass wir schreien, sondern was wir schreien (und natürlich macht die Dosis das Gift).

Um nicht bei jedem Unmut loszubrüllen und überemotional zu reagieren, muss das Gehirn trainiert werden, wenn es sich gerade wohl fühlt. Nur dann ist es bereit zu lernen. In diesem Zustand müssen wir trainieren, damit wir im Ernstfall ruhig bleiben können.

Warum das so wichtig ist, erklärt sich, wenn wir uns anschauen, wie unser Gehirn bei Stress reagiert.

So funktioniert unser Gehirn unter Stress

In hoch emotionalen Situationen werden wir kopflos. Das ist von der Natur so gewollt. Wenn wir dem großen Schwarzbär im Wald begegnen, macht es keinen Sinn, erst lange darüber zu sinnieren, ob der Bär wohl schon gegessen hat oder gerade Kohldampf hat, ob dieser dunklere Bär möglicherweise kuscheliger ist als der etwas hellere Bär oder was auch immer.
Während dieser Gedanken hat der Bär nämlich schon längst seinen Hunger an uns gestillt und leckt sich genüsslich das Maul sauber.

Stattdessen erhält unser Gehirn über die Sinneswahrnehmung „Sehen“ die Information „Bär“. Das Gehirn hat gelernt, dass „Bär“ gleich Gefahr bedeutet und möchte, dass der Körper schnell reagiert („fight and flight syndrom“).
Stresshormone werden ausgeschüttet und entkoppeln die Großhirnrinde vom restlichen Gehirn. Logisches Denken ist nicht mehr möglich.

In einer gefährlichen Situation kann es uns das Leben kosten, wenn wir zu langsam sind, weil wir erst denken, statt zu kämpfen, flüchten oder uns tot zu stellen (das Totstellen entspricht übrigens in Prüfungssituationen dem Blackout).

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Was hat Streit in der Familie mit Stress zu tun?

Streit bedeutet für den Körper Stress. Physiologisch betrachtet läuft das gleiche Programm ab wie wenn wir einem Bär begegnen.

In der hoch emotionalen Stress-Situation können wir tatsächlich nicht mehr „klar denken“ – der Cortex (Großhirnrinde) ist ja entkoppelt.

Wir haben dann nur noch „den Bär“ vor Augen, der in meinem Fall den nicht geputzten Vogelkäfig und die Unzulänglichkeit meines Sohnes verkörpert.

Erst, wenn sich die Stresshormone im Körper abgebaut und wir uns beruhigt haben, können wir wieder klar denken.

Aus diesem Grund hatte ich mich weggedreht und war gegangen. Ich wollte mich zu keiner „unüberlegten Handlung“ hinreißen lassen. Alles, was ich jedoch in der akuten Streitsituation (=Stress) getan hätte, wäre unüberlegt gewesen, weil ich ja gar nicht klar hätte denken können.

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, dachte ich in Ruhe darüber nach, worum es eigentlich wirklich ging.

Die Analyse: Was war bei unserem Streit TATSÄCHLICH passiert?

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Das war offensichtlich in meinem Sohn vor sich gegangen:

  • Er hatte es nicht geschafft, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und den Vogelkäfig zu reinigen. Also redete er das Problem klein, weil er nicht bereit war, die Anstrengung auf sich zu nehmen seine Komfortzone zu verlassen.
  • Durch mein wiederholtes Nachfragen, ob er schon sauber gemacht habe, fühlte er sich bevormundet und kritisiert nervige Mutter!
  • Dennoch ärgerte er sich, dass es ihm so schwer fiel, seine Abmachung einzuhalten Unzufriedenheit und Ärger über sich selbst.
  • Er suchte einen Sündenbock Mama ist doof, hat keine Ahnung von nichts und nervt!

 

 

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Die folgenden Punkte haben zu meinem Ärger geführt:

  • Ich war genervt, weil wir Streit bekamen wegen einer Sache, die sich hätte vermeiden lassen (keine Vögel ins Haus) selbst schuld, denn ich hatte zugestimmt.
  • Ich musste ihn motivieren und Energie in eine Sache investieren, für die ich keine zusätzliche Energie aufbringen wollte denn ich hatte schon genug, um das ich mich kümmern musste.
  • Er hatte mich beleidigt und respektlos behandelt ich fühlte mich nicht wertgeschätzt und hilflos in der akuten Situation.
  • Meine Arbeit saß mir im Nacken völlige Fehlplanung meinerseits denn ich hätte wissen müssen, dass ich nicht in Ruhe arbeiten kann, wenn ich mit den drei Kindern alleine zu Hause bin, Unzufriedenheit.
  • Mein Sohn und ich hatten alles vorher besprochen und er hatte mir versichert, alles gewissenhaft zu erledigen es ging mir weniger darum, dass er es aufschob, als um meine persönliche Enttäuschung. Ich nahm es wirklich persönlich, dass er sich gegen die Abmachung hielt.

Nachdem ich mir darüber klar geworden war, konnte ich in aller Ruhe abends im Bett mit ihm reden. Dabei ging es dann gar nicht mehr darum, ihm zu erklären, was ER alles falsch gemacht hatte, sondern ich hatte genügend Punkte auf meiner Agenda, die ich mit ihm teilen konnte. Ich sprach mit ihm über meine Gefühle – auch über meine eigene Unzulänglichkeit und Unzufriedenheit.

Es tat ihm richtig gut zu hören, dass ich mich auch über mich geärgert hatte, so wie er sich über sich geärgert hatte. Das war verbindend und schuf einen Nährboden für unser gegenseitiges Verständnis. Beide hatten wir unseren Frust am anderen ausgelassen und uns beiden tat es leid. Tatsächlich ist das ja meistens so.

Ich hatte ihm gesagt, dass für mich der schlimmste Punkt die persönliche Enttäuschung darüber war, dass er sein Wort gebrochen hatte. Das konnte er nachempfinden, denn er erwartet schließlich auch von meinem Mann und mir, dass wir uns an unsere Abmachungen halten.

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Diese 11 Tipps und Regeln zum Streiten solltest du beachten

Lass dich zu keiner unüberlegten Handlung hinreißen, die du später bereust.

Nimm dich aus der Situation raus, bis du dich wieder beruhigt hast und ihr über alles in Ruhe sprechen könnt. Hinterfrage sehr kritisch, worum es bei dem Streit tatsächlich geht und was genau dich so aus der Fassung gebracht hat. Lag es wirklich nur am anderen?

Werde nicht zum Opfer deiner Brüll-Gelüste.

Einmal laut brüllen sollte reichen, um Dampf abzulassen und deinem Kind deinen Gefühlszustand mitzuteilen.

Werde nie und gar nie nicht beleidigend, diskriminierend oder persönlich.

An diesem Punkt ist die Methode der Ich-Botschaften wirklich hilfreich.

Sprich keine „wenn .... dann“ Drohungen aus.

Und erst recht keine, die du selbst nicht wahrmachen möchtest oder kannst. Du machst dich dadurch auf Dauer sehr unglaubwürdig und lächerlich. Trotzdem verunsichert es dein Kind, weil immerhin die Möglichkeit bestünde, dass du deine Androhung doch irgendwann einmal realisieren könntest.

Merke dir: Kränkende Worte hinterlassen Narben.

Verinnerliche immer wieder in ruhigen Situationen, dass du kein gesagtes Wort jemals wieder zurück nehmen kannst.

Mache dir eine Liste mit allen Eigenschaften, die dein Kind für dich so wertvoll machen.

Erstelle die Liste in deinem Kopf oder schreibe sie in dein Journal. Du kannst sie immer wieder ergänzen. Lies dir diese Liste immer wieder durch, dass du sie dir im akuten Streit vorsagen kannst. Das wird dir dabei helfen, nichts Kränkendes zu schreien und ruhig zu bleiben.

Frage dich, ob wirklich einzig und alleine dein Kind für euren Streit verantwortlich ist.

Meistens gingen wir schon gestresst in den Streit hinein. Das bedeutet physiologisch, dass schon eine hohe Konzentration an Stresshormonen im Blut war. Durch diese Vorbelastung rasten wir noch schneller aus.

Krame doch mal ein bisschen in deiner eigenen Vergangenheit.

Möglicherweise gibt es bestimmte Trigger / Auslöser, die dich jedes Mal auf die Palme bringen oder negative Gefühle in dir auslösen. Das solltest du auflösen. Hol dir Hilfe, falls du es nicht alleine schaffst. Das ist keine Schande – im Gegenteil!

Frag dich, ob du dein Kind wirklich verletzen möchtest.

Soll sich ein Kind klein, hilflos und unterlegen fühlen? Solltest du nicht besser deinem Kind Halt geben?

Bleibe fair und sichere dir dadurch das Vertrauen deines Kindes.

Werde nicht unfair und erwarte dann in der Pubertät, dass sich dein Kind vertrauensvoll an dich wendet um dir zu erzählen, dass es heute nach der Schule einen Joint mit seinen neuen Kumpels geraucht hat!

Dränge dein Kind in keine Sackgasse, indem du deine Machtposition ausspielst.

Das ist unfair und gemein. 
Dein Kind kann dann nur noch in Angriff übergehen, weil es sich zu recht ungerecht behandelt fühlt.

Meine Tipps zum Weiterlesen

Buchempfehlungen

Wenn die Giraffe mit dem Wolf tanzt: Vier Schritte zu einer einfühlsamen Kommunikation
von Serena Rust | 01.10.2006
Leseprobe (Link zur Verlagsseite)

Konflikte lösen durch gewaltfreie Kommunikation
von Marshall B. Rosenberg | 17. Juni 2004
Leseprobe (Link zur Verlagsseite)

Bindungsstörungen: Von der Bindungstheorie zur Therapie
von Karl Heinz Brisch | 18. Februar 2020
Leseprobe (Link zur Verlagsseite).

Artikel im Netz

Richtig Streiten (Zeit Online)

Wie schlimm ist es, sein Kind anzuschreien? (familie.de)

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Ich bin Silke Krämer.

Kinder- und Jugendcoach Professional, NLP Master und Coach, EMDR Traumatherapeutin und Gymnasiallehrerin

Ich helfe Familien, wenn es Schulstress gibt und daheim die Fetzen fliegen. Außerdem unterstützte ich Mütter und Väter dabei, sich den Herausforderungen des Familienlebens selbstbewusst zu stellen.

Als Trainerin für Reflexintegration helfe ich deinem Kind, damit ihm die Schule bei Konzentrations­schwächen, Lern- und motorischen Problemen leichter fällt.

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1 Kommentar

  1. Sonja

    DANKE Silke – jedes Wort, dass Du schreibst, ist so wahr, so allgemein klar und bekannt und SO wertvoll, weil es doch nur im passiven „weiß ich doch eigentlich“ da ist.
    Doch Du holst es heraus, erinnerst gekonnt und machst es, ganz ganz wichtig, anwendbar und – es kommt mit Blick auf gestern (Stichwort Hilfe im Haushalt trotz anstrengendem Schultag?) zum perfekten Zeitpunkt… 🙂

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